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Freitag, 20. September 2013

Eine Ziegenquark mitten in der Wildniss

So... nach eine' laaaange Zeit geht es endlich mit mein' Blog weiter:

Bei Baagin ist es wirklich, wie es in vielen Bücher geschrieben steht: alles unkompliziert, herzlich, offen und vor allem neugierig. Alle Taschen werden bei mir durchsucht - anscheinend ein "Ritual" in der Mongolei ;-), über alles wird nachgefragt, Was ist das?, Was steht hier geschrieben? und am wichtigsten: BILDER. Die Mongolen sind wild auf Bilder-anschauen und -zeigen und sind richtig stolz auf ihre Fotos.


Aber mein Tag geht weiter, ich kaufe mir in Ulan Uul eine neue Telefonkarte in der Hoffnung, in der Mongolei einen besseren Kontakt zu die Leute zu bekommen, die ich in der Mongolei kennengelernt habe und um schneller ein sms nach Hause zu senden, das es mir gut geht. Das Telefonnetz in der Mongolei ist echt erstaunlich gut.

Bevor ich mich dann verabschiede kaufe ich noch ein paar Geschenke für die Kleine von Baagin - als kleines Dankeschön und weil ich weiterfahre (ob das so ihre Rituale sind, weiß ich nicht, aber es war mir ein Bedurfnis, so meinen Dank auszusprechen).

Mein' Tour geht weiter und ich nehme wieder Fahrt auf Richtung Renchinikhumbe.

Obwohl ich umgeben sein sollte von Flüssen, dauerte es doch bis in den späten Vormittag und ein paar Kilometer Suchweg, bis ich ein' schöne Platz gefunden habe für ein ausgedehnte Mittagsmahl.

Dieser Weg im Darkhadyn Khotgor Tal ist einfacher wie die ersten Wochen, relativ flach.

Am Abend suchte ich mir eine schöne Schlafplatz aus, aber da vorne war ein' Jurte, die ich nicht mehr passiert wollte: also rechts in den Wald rein und in Ruhe meine Abendessen zubereiten und endlich mal wieder ein' Kaffee kochen. Mongolische Instantkaffee mit Milch und Zucker... - alles in ein' Päckchen.

Schon wieder kommt jemand..., jetzt waren es drei Jungs im Alter von 6 bis 12 auf einem Motorrad (Führerscheinen gibt es nicht in der Mongolei, anscheinend... - hahaha)
und die brachten mir ein Glas mit "etwas" und haben das an mir überreicht, ich habe natürlich in Gegenleistung ein paar Magneten mit Aufdruck von München und Neuschwanstein gegeben. Und weg waren die wieder.

Findet man das in Deutschland???

Ich war sehr berührt, denn da hat man soviel Geld dabei und wird überrascht durch die Einfachheit von einfachen Leute. Die Einfachheit, jemand glücklich zu machen, ohne dass es Geld kostet.
Die Menschen machen das aus Nächstenliebe und aus ihrem Herzen. 
Wir entgegen versuchen, alles mit Geld zu kaufen, egal, ob das die Liebe ist, Freundschaft oder Glück... - die Leute hier schenken einfach Sachen mit Freude und aus ihrem Herz heraus. Diese Eigenschaft hätte ich auch gerne. Was geben von Herzen ohne Gegenleistung zu erwarten.

Und dieses Glas mit Ziegenquark war das geilste, was ich bis jetzt in der Mongolei gegessen habe!
Die Tränen liefen über meine Wangen, wenn ich an diese Gabe nachdachte, sowas cooles, aus Nächstenliebe und Tradition jemand ein' Freude zu machen!!!

Während der Fahrt habe ich viel über "Liebe" nachgedacht. Was ist Liebe, wie schaut das aus? Ist das für jeder gleich? Festgestellt habe ich für mich folgendes:

Liebe kann auf verschiedene Weise geäussert werden und als Liebe betrachtet werden:
Der Eine findet das "Liebe", Hand in Hand mit der Frau zu spazieren, der Andere möchte jeden Tag gutes Essen haben, der Andere jeden Tag Sex, der Andere ein tiefgehendes Gespräch am Abend,,, - für jeden ist das ein' andere Ansicht von "Liebe".

Bei mir ist es das Zugeständnis meiner Frau, dass sie mich 3 Monaten im Hochsaison einfach nach der Mongolei gehen lässt. Das ist von meiner Frau eine reine Liebesbeweis zu mir, das sie mir diese Freiraum gibt!
Das ist für mich Liebe! 

Zweitens - was bei mir aufkam, war, dass jeder eine Familie, eine Gruppe, Arbeit oder Freunde braucht! Allein-sein kann niemand wollen, ein Austausch belebt den Geist und das eigene Wohlbefinden. Mal eine Weile allein zu sein, um eine klare Geist zu bekommen, ist was anderes. Kein Mensch, Tier oder Pflanze kann allein sein. Was ist die Pflanze ohne die Sonne, ein Mensch ohne Partner. Wer kann mir ein Tier nennen, das ganz allein zurecht kommt in der Natur?

Drittens habe ich heute auch mal Karten gezogen (egal ob man daran glaubt oder nicht).
1. Karte - 3 Schwerter - Kummer
Deutung: Unterbrechung, Trennung verursacht Kummer und Tränen doch Freude an platonischem Vergnügen, selbstsüchtig und zügellos - das entspricht der Würde.
2. Karte - Vier der Stäbe - Vollendung
Deutung: Vollendung einer unter Mühen und großem Aufwand vorbereiteten Angelegenheit, Rast nach harter Arbeit , Geschicklichkeit, Erfolg bei der Vollendung.

Die beide Karten passen gerade sehr gut in mein Bild/Situation wo in ich mich befinde.

Ich bin dankbar, dass ich das hier machen kann !!! Hoffe, dass jeder auch mal seine Träume erleben darf und dann seht, dass es schön und gut ist, für seine Träume zu kämpfen.

Gute Nacht



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