Der Tag fing schon um 7 Uhr an, weil auch Jurgal und Jiwa schnell nach Hause
wollten, weil heute am1 Juni "Kindertag" ist und sie noch gut 600 km zu fahren
haben nach UB. (ungefähr 12 bis 14 Stunden, wenn es gut läuft)
Vor der Abschied noch ein paar Bilder machen und los geht es Richtung die
Hirsch Steinen, die 20 km von Moron zu finden sein sollten. Es geht gleich gut
los auf Asphalt Richtung Flughafen, Rückenwind und Gang 12 von 14... - super, so kann
es weiter gehen aber nach 6 km direkt am Flughafen war es vorbei mit dem
Asphalt und es wurde ein' ausgefahrene Sandweg, zurück zu Gang 7. Und jetzt
ging das Schaukeln auf den Fahrrad los. Zwischendurch habe ich noch kurz
angehalten, um ein Pferderennen von Kindern anzuschauen, Strecke 15 km - eine reine
Staubwolke ! richtig cool, wie die Kindern schon reiten können und wie
beigeistert die Mongolen die Reiter anfeuern.
Aber es geht weiter, glücklich hatte ich die GPS Koordinaten eingegeben, sodass der Weg leicht zu finden war.
Am Ziel war nichts, ich stand max. 3 Meter entfernt von die "angegebene" Koordinaten..., aber da war nichts, habe dann noch ungefähr eine Stunde gesucht
aber dann aufgegeben. Inzwischen war es richtig heiß geworden, rund 26 ° und das Wasser lief an mir runter und die erste' Koordinaten stimmten schon nicht aus
der Touristenführer! "Das wird lustig..., dann auf nach Arbula, geplante 2 Tage
Fahrt."
Eine halbe Stunde war ich wieder unterwegs, da kamen mir dir ersten Tränen
aus Angst, Verzweiflung, die Anspannungen von die letzten Wochen und Monaten oder nur, dass es jetzt los geht und dass das passiert, was ich die letzten 2 Jahre davon
geträumt habe. Diese Landschaft, die ich schon zig Malen gesehen habe in Filmen
und Dokumentationen..., sehe ich jetzt mit eigene' Augen und ich bin angekommen in
meinen Träumen.
Aber ich genoss jeden Moment der Fahrt bis...... Ja bis der Wind kam und es
heißer und die Hügeln hoher wurden.
"Hätte ich doch mal mehr Wasser mitgenommen, was ist das anstrengend, auf diese
Wegen zu fahren." Jetzt kommt auch noch ein Sturm, mit Regen gepaart: "Schnell
hinter ein' Haufen Steinen Schutz suchen," - weil auch laufend komme ich nicht gegen
diese Sturm an... - "Michael, willkommen in der Mongolei !!!"
Nach einer Stunde hat sich der Sturm einigermaßen gelegt und ich
radelte weiter; aber ich frage mich: Bin ich richtig? Ich müsste doch lange an ein'kleine Fluss
sein laut Plan!" - mein Wasser geht zu Ende und eine richtige Idee, wo ich bin, kann
ich auch nicht so genau sagen. Am GPS sehe ich schon die Koordinaten, aber wo
ist das auf der Landkarte genau?
Dann schnell weiterfahren - wird schon was kommen. Am Horizont sehe ich ein' Herde
Pferden und wo Tieren sind, sollte doch auch Wasser sein! Und wie näher ich kam, konnte ich auch ein' kleine grüne Streifen im Tal sehen. Nochmal Glück gehabt - es
war nur ein kleiner dreckiger Bach, nicht tiefer wie 20 bis 30 cm, aber dafür habe
ich ja mein' Wasserfilter dabei.
Schnell Zelt aufstellen und was Kochen. Ich bin froh, das Jargal mir noch etwas
Fleisch und Nudeln extra mitgegeben hat, wovon ich jetzt eine schöne Suppe mache
konnte. Suppe ist immer gut, weil beim Essen auch die Flüssigkeit im Körper
aufgefüllt wird (hat mir Herbert mal erklärt).
Jetzt aber schnell alles
fertig machen, weil: so schnell, wie die Sonne am Himmel scheint, so schnell wird
es jetzt wieder dunkeles Blau.
In kürzester Zeit fing es an zu hageln, die
sandige Erde war gleich weiß, aber nach 20 Min. gab es wieder Sonnenschein, wie verrückt ist das denn???
Aber es gab an diese' Tag auch was extra Schönes, irgendwo auf ein' Berg, kurz
vor ein' Gipfel passierte ich ein' kurze Jurte mit Stallung und 5 Min. später kommen
drei Jungs auf ein' Motorrad und hielten neben mich an und stellten Fragen... - aber
was wollten die wissen??? - kein' Idee... - das Einzigste, was ich dann verstanden habe, war tschee (Tee auf
mongolisch; Man schreibt es wohl nicht so, aber man spricht es aber so aus). "OK" dachte ich, eine Pause und ein Tee ist doch auch nicht schlecht.
Da war ich dann, in einer Jurte, mit ein' Milchtee, aus Milch hergestelltem
Gebäck und 4 paar Augen, die mir anstarten. Mit Hände und Füßen habe ich mich
dann verständigt. Die Mutter machte mir auch noch eine Suppe und danach wurde
ich in ihrem "Reich" rumgeführt. Sie waren gerade dabei, die kleinen Ziegen auszukämmen, um die Wolle in der Stadt zu verkaufen, ihre Einkunft.
Hier habe
ich wieder mal gesehen, dass in so einer Familie alle mithelfen müssen, um zu überleben. Sie waren nicht arm, weil der Sohn auch eine Handy hat, aber die scheinen
mir glücklich zu sein mit das, was sie haben. Sie sind bestimmt stolz auf das, was sie
haben, sonst würden sie das nicht alles zeigen - auf jeden Fall waren sie herzlich,
offen, neugierig und sehr freundlich.
Alles zusammen war das ein sehr bewegende' Tag mit viel Emotionen und vielen Veränderungen, weil so abwechselungsreich von Wetter, Umgebung und Strassenverhältnissen hatte ich mir das nicht vorgestellt.
Mein größter Wunsch ist es, drei Monate allein mit dem Fahrrad und einem Zelt durch die Mongolei zu reisen: ich will frei sein, in den Tag leben können, nicht gesteuert werden durch die Medien, wirklich mal mit mir selber reisen. MONGOLEI... das ist es - aber wann fahre ich? Ihr werdet's erfahren in meinem Blog, was so eine Reise mit jemand macht, der 1000 Prozent im Leben steht und eigentlich (wie viele andere), kein' Zeit hat für so ein "g'spinnerte Idee"...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen